Vietnam – Kambodscha

8. – 29. März 2025

Wir sind als Reisegruppe von 6 Paaren am 8 März in Prag gestartet um Vietnam und Kambodscha drei Wochen lang zu erkunden.

Das ist unser ganz persönlicher Reisebericht. Andere Mitreisende haben vielleicht das Eine oder Andere anders empfunden.

Die täglich veröffentlichten Reisetagebucheinträge
  • Herabgestiegener Drache und ein Hauch von Luxus in der Halong-Bucht

    Gestern haben wir uns mit dem Bus auf den Weg zur Halong-Bucht gemacht. Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen Stopp an einer Perlen-Farm ein. Unter Farm stellt man sich vielleicht so eine Art Perlenfischerei vor. Nun – das war schon sehr industriell. Im Meer gefangenen oder geernteten Muscheln werden zunächst ein Stück Lunge einer anderen resistent-gezüchteten Muschel implantiert. Das soll wohl helfen, die darauf eingesetzte Miniperle (sicherlich aus Plastik) nicht abzustoßen, sondern diese zu einer größeren Perle in der Muschel wachsen zu lassen. Man konnte jungen Frauen bei diesem Prozess über die Schulter schauen. Unser Reiseleiter meinte, dass diese jungen Frauen allesamt ausgebildete Tierärztinnen seien (ganz bestimmt). Nunfolgend werden die Touristen durch die große Verkaufsausstellung mit Perlenschmuck geschleust.  ….. nun, der Kaffee im Bistro nebenan war gut … (bis auf den Pulk junger Russinnen, die sich vordrängeln wollten …  aber wir hatten unseren Kaffee eher).

    Ich war einerseits etwas negativ beeindruckt, was eine industrielle Perlen-Produktion im Detail bedeutet. Andererseits muss man auch sehen, dass das Land auch irgendwie mit dem Geld verdienen muss, was das Land hergibt. Und Perlen sind offensichtlich ein gefragter und gut bezahlter Schmuck. Bestimmt gibts inzwischen sehr gut aussehende Imitate, die denselben Zweck des Schmückens des Damenhalses gut erfüllen. Bisher fand ich Perlenschmuck auch ganz nett anzusehen. Mit den Eindrücken des heutigen Tages nun nicht mehr. 

    Angekommen am Terminal zu den Bootsausflügen in der Halong-Bucht wurden wir mit einem Ingwertee begrüßt. Hilft Ingwer nicht gegen Übelkeit? Der nun folgende Tag war randvoll mit möglichen Ausflügen und Aktionen und kulinarischen Höhepunkten. Das Team um die Managerin Tea (sie hat ihren Namen für uns als Tea abgekürzt) und die Gästeführerin Monica (sie hieß wirklich so, jedenfalls stand das auf ihrem Namensschild) hat sich extrem viel Mühe gegeben. Beim Betreten des Schiffes wurden wir mit Rosenblättern beregnet (und nochmals mit einem warmen Ingwer-Shot begrüßt). Es lag ein Hauch von Luxus in der Luft. Das Schiff war schon etwas in die Jahre gekommen, aber sehr sauber mit schwarzem Teakholz und hatte einen gewissen „Southern-Comfort-Charme“ (wer den Whisky-Werbespot aus den 90-ern noch kennt).

    Nach einem vorzüglichen Seafood-Mittagessen ging’s auf Kajak-Tour durch die Bucht. Man beachte, mit eigener Muskelkraft und ohne Guide.

    Leider schwemmte es in der uns zum Kajakfahren zugewiesenen Bucht allerlei Unrat an. Plastiktüten, Bananenschalen und Trinkflaschen waberten durch das so schöne leicht türkisfarbene Wasser. Wir hatten ja schon im Vorfeld gehört, dass es bei ungünstigen Wetterverhältnissen in der Halonen-Bucht zu Dreckproblemen kommen könne. Unser Reiseführer meinte, dass dies erst seit einigen Tagen mit der Wetterlage zusammenhinge. Ich glaube das dies eher ein schon lange vorhandenes Problem ist. Das Müllproblem war uns schon auf dem Land und den Städten aufgefallen. Nur dass es sauberere Städte und Landstriche als andere gab. Zumindest auf den vielen kleinen privaten Reisfelder und Obst- und Gemüseplantagen war nicht ein Krümel Dreck zu sehen. Anderenorts wiederum sah man brennende Müllhalden neben der Autobahn. Speziell die Thematik des Unrats im Wasser in der Halong-Bucht haben wir ausführlich in unserer Reisegruppe diskutiert und sehen eigentlich mehrere Möglichkeiten, dieses Problem in den Griff zu kriegen. Außerdem hätte man uns beispielsweise nur eine Mülltüte und ein paar Handschuhe geben brauchen und wir hätten beim kajaken direkt bissel was eingesammelt. Bestimmt wäre andere Touristen auch dabei gewesen. Ursache dieses offensichtlich eher allgemeinen Müllproblems ist meiner Meinung nach der relativ unreglemetierte Tourismus im inzwischen eher kapitalistischen Vietnam, in dem es eher um Profit und Gewinn als Erhaltung der Ressource Natur geht. Schade, wie die Vietnamesen ihr UNESCO-Kulturerbe aufs Spiel setzen. Tourismus und Naturschutz müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen.

    Vom vielen Fahrtwind war mir ganz kühl 🥶

    Zurück vom Kajak ging’s mit dem Beiboot an einen kleinen und vor allem sauberen Strand mit kleiner angrenzender Höhle. Romantisch.

    Gefühlt jeder der spitzen Felsen schien eine Höhle zu haben

    Baden waren wir nicht. Ich war mir nicht sicher, ob mein Zehen-Nagellack nach einem Fußbad noch dran wäre ob der Wasserqualität. Nein , war nur Spaß, das Wasser schien bis auf den groben Unrat hier und da soweit ok zu sein, jedenfalls roch es nicht nach altem brackwasser.
    Den Abend ließen wir mit Pinacolada auf dem gemütlich zurecht gemachten Mitteldeck ausklingen.