Tropische Nächte und ein Hahn mit Jetlag

zirpende Grillen oder grillende Zirpen (wer weiß das schon so genau) mit Froschgequake, bellenden Dorfhunden im Chor und ab und zu ein aufgeschreckter Vogel (der Lautstärke nach müssen es grooooße Vögel gewesen sein) und ein Hahn mit offensichtlichem Jetlag, oder wie sollte es sich sonst erklären, dass 0.18 Uhr Ortszeit ein Hahn zu krähen beginnt und die gesamte Hähneschaft des Dorfes in einen vielstimmigen Kanon einstimmen. … was man halt so hört, wenn man nachts wegen Zeitverschiebung nicht schlafen kann.
Zum Glück hat wenigstens das Mücken-Gesumme im Bungalow Dank der Tötungsdelikte meines mitreisenden Ehegatten aufgehört. Aber laut unseres Reiseleiters gibt’s ja um diese Zeit keine Mücken in Vietnam. Wahrscheinlich bildet sich meine Wade die juckende, insektenbedingte Schwellung nur ein. Nun aber genug meiner nächtlichen Befindlichkeiten. Wir hatten heute einen sehr schönen Tag und ich konnte die Vorteile einer geführten Reise erstmals spüren. Niemals hätten wir als gewohnte Urlaubs-Selbstorganisatoren einen Batiknachmittag bei den Schwarzen Hmong buchen können(allerdings würde uns auch das wirklich gewöhnungsbedürftige, grenzwertige und hochstapelnde Gerede unseres Reiseleiters erspart bleiben). Entgegen den Ankündigungen unseres Reiseleiters Châu war die Batik-Kursleiterin aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Bergvolk der Schwarzen Hmong nicht etwa von unreiner Haut und unseren Einschätzungen nach auch nicht weniger intelligent, sondern eine überaus nette, zuvorkommende und hübsche Person, die uns die Technik des traditionellen Wachsbatikens und Indigofärbens näher brachte. Meiner Meinung nach bemisst sich Intelligenz durchaus im Denken über und im Umgang mit Minderheiten. Aber wie bringt man dies einem stark von sich überzeugen Reiseleiter nahe … ?

… höre ich da etwa etwas Summen …?

Unsere Übernachtung die Mai Chau Villas lagen direkt in den Bergen wurde geführt von einer Familie der Weißen Thai. Extrem nette Menschen. Ich muss das nochmal betonen, weil auch hier liess unser Reiseleiter kein gutes Haar an dieser Minderheit. Das Bungalowdorf lag am Rande eines traditionellen. Dorfes mit Stelzenhäusern und zwischen Reisfeldern.

Zugang zum Reisfeld
Zugang zum Reisfeld

Um am Abend noch ein paar Schritte zu gehen, erkundeten wir das Dorf und wurden mit überaus freundlichem Winken von allen gegrüßt. Die meisten der Häuser standen auf Stelzen, soll mit dem hohen Grundwasserspiegel und Hochwasser zu tun haben. Nicht umsonst wächst der Reis in den Terrassenfeldern hier sehr ertragreich.

Eingang zu den Mai Chau Villas


Unsere Bungalows muteten an wie in einem Ressort in Thailand, sehr großzügige Zimmer mit riesigen Betten und einer riesigen Doppelzudecke. Am Abend hatte das Reisebüro für uns kein Essen gebucht und in der Umgegend gab es wohl auch nichts anderes und so kochten kurzfristig unsere Gastgeber für uns 12 Leute. Und das Essen war sehr gut und lecker. Besser als in den riesigen anonymen Hotelburgen.

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